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Die Sache mit dem Diensthandy

Wir haben ein Diensthandy. Soweit so normal. Das Handy ist nötig, um während unserer Öffnungszeiten Notrufe entgegen nehmen zu können. Einer aus unserem Team hat das Handy immer in der Tasche. Beim Arbeiten, beim Einkaufen, während des Feierabends zuhause. Wir sind erreichbar von 8:00 bis 18:00 Uhr. 365 Tage im Jahr.
Pro Jahr nehmen wir etwa 2000 Anrufe entgegen. Letztes Jahr haben wir uns mal die Mühe gemacht und von März bis Juni alle Anrufe aufgeschrieben. Das waren 721 Stück.
Wir beraten am Telefon zur Hilfsbedürftigkeit des Tiers, beim Einfangen, für den Transport, geben Tipps, wo das Tier möglicherweise unterkommen könnte, wenn wir es nicht aufnehmen, weil es außerhalb unserer Kreisgrenze gefunden wurde. Wir beraten auch allgemein zur Fütterung von Igeln und Wildvögeln und versuchen zu helfen, wenn es uns möglich ist.
Was wir allerdings nicht machen, ist, Tiere einzufangen oder abzuholen. Und das scheint ein riesiges Problem zu sein.
Wir fahren nicht raus, weil wir niemanden haben, der alles am Laufen hält, Tiere füttert, neue Tiere annimmt, Gehege säubert, während wir unterwegs sind. Schlichtweg, wir schaffen es einfach nicht!
Leider passiert es zunehmend öfter, dass die Hilfsbereitschaft von Menschen, die ein Wildtier gefunden haben, rasant nachlässt, wenn sie erfahren, dass sie es selbst zu uns bringen müssen. Wir werden beschimpft und angemeckert. Es sei eine Unverschämtheit, dass wir nicht sofort losfahren würden.
Noch häufiger werden wir allerdings mit einem „Danke, dann weiß ich Bescheid“ zurückgelassen und das Tier taucht anschließend nie bei uns auf.
Inzwischen liegt die Menge angemeldeter Tiere, die nie ankommen bei 35%.
Wir bereiten Boxen oder Gehege vor. Legen Futter und Medikamente bereit. Informieren Tierarzt oder Ehrenamtler. Und dann…kommt das Tier nicht.
Häufig bleiben wir nach einem Telefonat mit einem „Der kommt eh nicht“ auf den Lippen zurück.
Nehmen sie sich die Zeit uns zurückzurufen, wenn das mit dem Einfangen nicht klappt oder sie später kommen oder das Tier zwischenzeitlich verstorben ist.
Wir sind nicht verpflichetet Tiere aufzunehmen. Wir sind nicht mehr verantwortlich, als jeder andere auch, dass es dem Tier schlecht geht. Wir benutzen Strom, in dessen Leitungen Vögel fliegen können. Wir essen Fleisch und trinken Milch, was zu Weidetierhaltung führt, in dessen Stacheldraht sich ein Tier verfangen kann. Wir fahren Autos, die Tiere an- und überfahren. Aber das tut jeder von uns. Und deshalb ist auch jeder ein Stück weit für den Schutz von Wildtieren verantwortlich.

Also bitte, bitte, bitte: Melden sie sich zurück, wenn sie nicht kommen!

Nehmen sie sich die Zeit ein Tier zu fangen und vorbei zu bringen!

Und vor allem: Beschimpfen sie uns nicht am Telefon für etwas, das sie selbst nicht besser machen!

Igel im Winter

Igel halten normalerweise von November bis März Winterschlaf. Wenn sie einen Igel entdecken, der dennoch in dieser Zeit unterwegs ist, beobachten sie ihn bitte ganz genau. Ist der Igel offensichtlich verletzt oder krank, können sie ihn gerne bei uns abgeben.
Igel, die sich bei Berührung zusammenrollen, ansonsten flink unterwegs sind und rund und kugelig wirken, brauchen keine Hilfe. Allenfalls können sie etwas Katzennassfutter anbieten oder ein Igelhaus in ihrem Garten aufbauen.
Sind sie sich nicht sicher, ob es dem Igel gut geht, können sie ihn mithilfe einer normalen Küchenwage wiegen. Jungigel sollten mindestens 500g, erwachsene Igel mindestens 800g haben. Igel, die sich deutlich unter diesem Gewicht befinden, können sie gerne bei uns abgeben.
Sollten sie den Igel außerhalb unserer Öffnungszeiten gefunden haben, setzten sie ihn für eine Nacht in einen mit Zeitung ausgelegten Pappkarton. Ein Handtuch oder zusammengeknüllte Zeitung geben dem Igel Versteckmöglichkeiten.
Im Zweifelsfall nutzen sie gerne unser Notfalltelefon.

0049 170 9725405
08:00 – 18:00 Uhr